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18.10.2007

Schreiben vs. Geld

Der erste Teil zu diesem Text findet sich hier, für alle, die ihn verpasst haben.

So, wie schlimm ist es eigentlich?

Nun, ich nehme mal wieder meine eigenen Seiten als Beispiele heran und schleichwerbe nebenbei auch noch kräftig:
Meine Seiten hatten (vermutlich) aufgrund des Schreibstils einen gewaltigen Aufstieg durchgemacht.
Das mag wie Angeberei erscheinen, aber mich hat das ehrlich gesagt selbst überrascht. Aber die Kombination aus einem von Alexa bestätigten Wachstum von inzwischen 3400% (spilmkritiken.de laut Alexa) beziehungsweise 900% (sporle.de laut Alexa) gepaart mit hohen Seitenlesezahlen pro Nutzer und dem aus meinen eigenen Statistiken geschlossenen Fakt, dass nur 10% meiner Nutzer über Google kommen und fast 60% Stammbesucher sind lassen keinen anderen Schluss zu.

So, ich habe also eine sehr gut laufende Seite, die Besucher anzieht und auch hält.
Wie hoch ist meine Klickrate?
Über alle Programme verteilt: um die 0,2%.

Zum Vergleich: Als normale Klickrate gilt unter kommerziellen Seitenbetreibern eine Rate von 3-5%!
Dem entgegen stehen die Webmagazine. Bei diesen sind Raten von 0,15-0,25% normal.
Teils professionell geschrieben, interessant und auf gute Texte fokussiert müssen diese Seiten teils enorme Anstrengungen leisten, um zu überleben.

Es gibt ein paar Tricks, was man dagegen tun kann. Damit kriegt man die Rate vielleicht auf 0,5% hoch.

1. Banner am Ende schalten
Am Ende eines Textes haben die Besucher nicht mehr viel zu tun ausser zurückzugehen. Erhalten sie hier etwas Interessantes, also etwa eine gute Anzeige, werden sie diese aufmerksamer betrachten als noch zu Anfang des Textes.
Das liegt auch daran, dass das Auge noch im Lesefluss ist, das Banner also mit den letzten Textzeilen wahrgenommen wird.

2. Textbezogene Werbung
Nein, keine kontextsensitiven Anzeigen, die funktionieren meistens sowieso nicht. Hier geht es Direktverlinkung. Das geht beispielsweise in Produkttests und entsprechenden Nachrichten.
Diese sind auch deshalb interessant, weil Onlineshops für verkaufte Ware besser zahlen als Anzeigenservices für Klicks. Zum Ausgleich kriegt man allerdings keinen Cent, wenn die Besucher die Anzeige zwar beklicken, aber dort nichts kaufen.

3. PagePeels
Das sind kleine Eselsohren, die oben rechts an der Seite zu sehen sind und aufklappen, wenn man mit der Maus drüber fährt. Hinter dem Eselsohr liegt eine Anzeige.
Die Dinger haben momentan enorm hohe Klickraten.
Ich hab noch ein Skript für eine solche Anzeige im Rechner rumliegen, aber keine geeigneten Anzeigen. Das Motiv sollte mit der Dreiecksform des Eselsohr spielen und den Betrachter neugierig machen auf das, was hinter dem Eselsohr wartet.
Aber schnell, in etwa einem Jahr dürften die Nutzer sich an diese Werbeform gewöhnt haben.

Und hier noch Dinge, die man auf keinen Fall machen sollte:

1. Pop-Ups, Pop-Unders, Layer-Ads etc.
es sei denn, die besucher sollen die Flucht ergreifen oder ihre Seite ist dermaßen hässlich, dass sie besser hinter einem Pop-Ups verborgen bleiben sollte. Dann ist das okay.
Vor allem aber sind Pop-Ups Teil eines ständigen Rüstungswettlaufs zwischen Werbern und Verbrauchern.
Die Nutzer wollen nicht belästigt werden und setzen immer mehr Werbeblocker ein, schalten Skripte aus etc. Die Werber suchen Möglichkeiten, das zu umgehen worauf die Verbraucher noch restriktivere Maßnahmen gegen die Werbung installieren.
Darunter leiden die ehrlichen Werbetreibendne, deren Anzeigen mit ausgeschaltet werden und die es für falsch halten, Werbung als etwas anzusehen, was den Umworbenen aggressiv anspringt und niederknüppelt.

2. Inline-Ads
Das sind Javascripts, die in einem Text einzelne Wörter doppelt unterstreichen und so Werbelinks integrieren. Die meisten davon öffnen ein kleines Fensterchen mit dem beworbenen produkt, wenn man mit der Maus drüberfährt.
Und stören so für mehrere sekunden den Lesefluss, wenn sie sich über den grade gelesenen Text legen. Ich finde diese Dinger unverschämt und nervig.

3. Die andere Art Inline-Ads
Anzeigen mitten im Text sind ein absolutes No-No. Eine Anzeige neben dem Text oder zwischen Text und dazugehöriger Kommentarfunktion, meinetwegen sogar zwischen den einzelnen Einträgen in einem FAQ, okay. Aber im Fließtext?
Vergessen Sie's!

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